Direkt-Recycling

Direkt-Recycling-Verfahren zielen darauf ab, möglichst große Teile der ursprünglichen Zusammensetzung eines Produktes zu erhalten und diese direkt in einem neuen Exemplar des gleichen Produktes zu verwenden.

Im Kontext der Automobilbranche spielt das Batterie-Recycling eine wichtige Rolle. Um die – teils auch gesetzlich bedingten – Vorgaben zum Batterie-Recycling zu erfüllen, könnten die Möglichkeiten des Direkt-Recycling-Verfahrens zukünftig an Relevanz gewinnen.

Aktuelle Recycling-Verfahren für E-Auto-Akkus basieren häufig auf der Zerlegung der aktiven Batteriematerialien in ihre molekularen Bestandteile, wodurch bis zu 90 % der kritischen Elemente, etwa Kobalt, Nickel und Mangan, wiedergewonnen werden können. Dieses Vorgehen ist jedoch mit den Nachteilen verbunden, dass die Zerlegung unter hohem Energie- und Chemikalien-Einsatz erfolgt und die Batteriematerialien aus den gewonnenen Materialien anschließend unter großem Energieaufwand und Rohstoffeinsatz komplett neu hergestellt werden müssen. Neue Ansätze für Altbatterien und Produktionsausschüsse basieren nun auf dem direkten Recycling von Aktivmaterialien. Hierbei werden die Aktivmaterialien nicht vollständig aufgelöst. Stattdessen werden die einzelnen Zellbestandteile zerlegt und anschließend mechanisch getrennt, um sie möglichst rein zurückzugewinnen.