Kältemittel spielen eine entscheidende Rolle in Thermomanagement-Systemen. Ein wesentliches Bewertungskriterium stellen dabei die Umweltauswirkungen des jeweiligen Kältemittels dar, welche wiederum durch einige Kenngrößen quantifiziert werden können. Dazu zählt das Ozonabbaupotenzial (Ozone Depletion Potential, ODP), um die schädlichen Auswirkungen auf die Ozonschicht in der Stratosphäre durch einen chemischen Stoff darzustellen, und das Treibhauspotenzial (Global Warming Potential, GWP). Dieses drückt den Einfluss eines bestimmten Kältemittels auf die globale Erwärmung aus, wenn es z.B. durch eine Leckage in die Atmosphäre austritt.
Der Einsatz von Kältemittel mit einem Treibhauspotenzial von über 150 in neuen Pkw und Pkw-ähnlichen Nutzfahrzeugen ist mittlerweile verboten, weshalb das Tetrafluorpropen (R-1234yf) in den vergangenen Jahren zum Quasi-Standard bei Kältemitteln gereift ist. Da dieses jedoch aufgrund negativer Testergebnisse umstritten ist, wird nach alternativen Kältemitteln gesucht. Als alternatives Kältemittel kommt daher Propan (R-290) infrage. Kälteanlagen mit R-290 werden bereits seit Jahren vor allem im industriellen Bereich eingesetzt. Die Verwendung im Fahrzeug könnte zukünftig aufgrund der geringen negativen Umwelt-Auswirkungen (GWP =3, ODP = 0) sowie guter thermodynamischer bzw. kältetechnischer Eigenschaften zunehmen.